WG lehnt die Einrichtung eines Radfahrschutzstreifens an der Südseite der Hannoverschen Straße ab!

Die mögliche Einrichtung eines Radfahrschutzstreifens auf der Hannoverschen Straße stadtauswärts in Richtung Langendamm war Teil eines Ratsantrages, der vom Stadtrat in der Sitzung vom 23.03.21 zur Beratung in den Ausschuss für Stadtentwicklung verwiesen wurde. Unerwartet wurde er jetzt von der "Verwaltung" auf die Tagesordnung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung gesetzt. Sollen hier vielleicht vor einer grundsätzlichen politischen Debatte auf dem "kurzen" Weg Fakten geschaffen werden?

Die Wählergemeinschaft lehnt einen Radfahrschutzstreifen an der Hannoverschen Straße grundsätzlich im Sinne der Anlieger*innen und der vielen Verkehrsteilnehmenden ab. Die vorgesehene Straße ist sowohl für die Benutzenden, aber auch für die vielen Anlieger*innen und auch aus ökologischen Gründen mehr als ungeeignet.

Die Planungen zur Beseitigung sämtlicher Fahrbahnmarkierungen und damit auch der Linksabbiegerspuren zu Gunsten eines Radfahrschutzstreifens verursacht diverse Verschlechterungen sowohl für die Leichtigkeit und Sicherheit des Verkehrs als auch im Besonderen für Umwelt.

Die Hannoversche Straße ist vor vielen Jahren umgebaut worden, um den Geradeausverkehr durch die Anlage von Linksabbiegespuren am Fließen zu halten. Durch die vielen Geschäfte mit großem PKW-Verkehr, aber auch für die durch Speditionen und Busdepots erzeugten großen Abbiegeverkehre von LKWs und Bussen sind diese Linksabbiegespuren entstanden und für den Fluss des motorisierten Verkehrs eminent wichtig. Sollten sie entfernt werden, wird durch jeden Linksabbiegenden bei Gegenverkehr der Geradeausverkehr permanent angehalten. Dies führt zu deutlich mehr Emissionen sowohl durch Lärm und Bremsstaub, aber vor Allem auch durch den erhöhten Spritverbrauch durch das ständige Bremsen und Wiederanfahren. Bei hoher Verkehrsbelastung – und das ist bei den vorhandenen 9500 Fahrzeugen pro Tag nicht selten – kann es praktisch zu Stop-and-Go kommen.

Dies stellt eine erhebliche Mehrbelastung für die Anlieger*innen der Hannoverschen Straße und auch für die Umwelt ganz allgemein dar.

Die Wählergemeinschaft hat sich mit Anliegerinnen und Anliegern ausgetauscht und dabei die deutliche Ablehnung des geplanten Radfahrschutzstreifens erfahren. "Die beste Lösung wäre die Freigabe des nördlichen Radweges auf ganzer Länge für beide Fahrrichtungen, so wie es Jahrzehnte gewesen ist und sich bewährt hat", sagt Erich Rautenberg als Anlieger und sein Nachbar Friedhelm Gilster wird noch deutlicher: "Die Abschaffung der bewährten Linksabbiegespuren würde eindeutig die Unfallgefahr erhöhen!" Die Problematik der Gefährdung für die stadtauswärtsfahrenden Radfahrer*innen an den Straßeneinmündungen wurde dabei ausdrücklich als das kleinere Übel gesehen. Durch defensives Verhalten und besondere Vorsicht an den Straßeneinmündungen kann jede und jeder in hohem Maße zur eigenen Sicherheit betragen. Wie auch an vielen anderen Stellen ist eine stärkere gegenseitige Rücksichtnahme von hoher Bedeutung. Der Große Wunsch der Anlieger*innen ist und bleibt ein Verbot der Durchfahrt für LKWs - natürlich freigegeben für Anliegerverkehr!

Die Anlage eines Radfahrschutzstreifens in der vorgesehenen Breite von 1,50m würde - durch den lt. StVO einzuhaltenden Sicherheitsabstand zu Radfahrern von mindestens 1,50m - eine Reduzierung der nutzbaren Fahrbahnbreite für den motorisierten Verkehr um rd. 2,50m bedeuten. Eine Begegnung von zwei größeren Fahrzeugen wäre dann an diversen Stellen nicht gefahrlos möglich. "Wir hätten dann plötzlich nur noch eine absolute Mindestfahrbahnbreite für Begegnungsverkehr, die aber eine geringe Begegnungshäufigkeit für LKW-Verkehr und verminderte Geschwindigkeit voraussetzten würde!", so Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Frank Podehl.

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